Freier Fall im leeren Raum. Haltlos, rückhaltlos, verloren. Aufgegeben?
Ich spüre wie mich die Angst erfasst-
die Angst vor der Leere,
die Angst vor dem Fallen,
die Angst vor dem Zerbersten, dem Aufschlag.
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Du, DU NARR-DU WARST ES DER UNS ALLE VERRIET!
Du hast uns bestohlen uns zerschmettert und die wertvollen Splitter, messerscharf und überirdisch an Fremde verhökert. Deinen Suff durch uns erworben, deinen Geist mit Alkohol geschwängert. Uns verraten. DU. Du, du hast versprochen uns zu behüten, uns zu beschützen mit Leib und Seele. Jede Woche verpfändetest du erneut einen unserer Art. Arm, kalt und freudlos- ausgestorben und duster. Dunkel wurde es in und um uns. Uns- jene welche noch blieben. Jene welche nicht erkrankten, starben oder aus Kummer langsam zu Steinstatuen verkamen. Wir erstarrten und langsam huschte der Schatten des Wahnsinn über die Wände…und die Versteinerten.
Jene welche der Wahnsinn umfasst hatte, und jene welche er unerbittlich, in seinen Klauen verbarg, jene…
ich glaube er behütet sie. Der Wahnsinn umschliesst Zerbrechliches, lenkt fremde Gewalteinwirkungen ab, leitet sie auf Umwege, entschleunigt sie, lähmt die Gewalten der Endfindung
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ich glaube er behütet sie
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Und du? Du du armer Tropf. Du, dem man/dem du dir/ Kopf
und Herz zerrissen,
du…geschmückt mit Splittern, zerfurchter Haut und rissiger Fassaden, du- Ich.
Ich bin es wohl.
Ich.
Ich folgte meinem Herz,ich folgte meinem Verstand,ich wog ab, schätzte und ritt mich in die Scheisse!-
Auf all zu menschlichen Bahnen schnitt ich immer tiefer, schmiedete eiserne Bande, um mein Herz vor dem Zerspringen, dem Zersplittern zu bewahren.
Mein Herz wuchs, wuchs und wurde stärker durch diese Schwächungen, durch all das Lachen, durch all die Liebe und das Vertrauen welches ich erhielt. Immer karger wurde meine Inneneinrichtung. Stück um Stück pfändete ich meine Möbel, meine Seife und zuletzt meine Katze. Mich selbst lehnte der Pfänder ab, „doch für die Haut, für die Haut hätte ich Verwendung“.
Ich zog sie mir vom Leib.
Geschoren und geschändet. Verkommen und verwirrt. Der Wahnsinn, ein willkommener Gast welcher verständnisvoll und voller Zuwendung zärtlich an meine Stirntüre klopft. Sie runzelt sich. Ich verhunze mich. Wollte mich dem Guten zuwenden. Hoffte jemand würde für meine Sicherheit einstehen. Hoffte auf eine gesunde Zusammenarbeit. Keiner schützte mich. Die einen sagten, tu nicht zu viel, die anderen waren eifersüchtig auf meine geballte Kraft.
Ich hörte auf mein Herz und ich folgte meinem Verstand und hoffte das dies der richtige Pfad sein würde. Er war es-
doch ich zerbarst an der barschen Realität, dass niemand -einschliesslich meiner Selbst- für mich einstand.
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Die Wogen haben sich geglättet, die Zeit verging.
Wie oft fühlt sich ein jeder von uns so verloren? Ich denke öfter als kaum einer zugeben würde.
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Jetzt bin ich- jetzt bin ich hier mit dir. Passe mich an- passe auf.
Ich ich glaube zu sein.
Ich glaube närrisch zu sein.
Ist es närrisch zu glauben frau sei eine Närrin- eine Nerix gar?
Nerix